Forum Personal im ÖPWZ – 50 Jahre und kein bisschen leise!

Das 1966 gegründete Forum Personal im ÖPWZ, feierte am 12. April 2016 seinen Geburtstag mit mehr als 140 Gästen im Haus der Industrie in Wien. Durch den Abend führten zwei Mitglieder des Forum Personal Präsidiums, Mag.a Johanna Hummelbrunner, Personalleiterin der Robert Bosch Gruppe Österreich und Dr.in Martina Schmied, Bereichsdirektorin für Personal und Revision, Magistrat der Stadt Wien.

Am 24. März 1966 trafen sich die Mitglieder der neu gegründeten „Arbeitsgemeinschaft für Personalwesen“ zum ersten Erfahrungsaustauschtreffen. Unzählige Erfa-Treffen und Tagungen folgten. Heute managen die Mitglieder des Forum Personal die Karrieren von über 570.000 Menschen im In- und Ausland. Das Forum Personal ist Wissensvermittler, Experten-Netzwerk und Initiator von Studien zu HR-Themen sowie Plattform für junge und angehende HR-Managerinnen und HR-Manager.

Vieles hat sich seit den Anfängen des Forum Personal in den Unternehmen verändert, wofür Mag. Armand Kaáli-Nagy, Generalsekretär Forum Personal im ÖPWZ, in seiner Begrüßung ein einprägsames Bild lieferte: „1966 war die Schreibmaschine aus den Büros nicht wegzudenken.“ Heute stehen die Unternehmen vor großen Herausforderungen und die Themen der Zukunft betreffen die „Personaler“ in höchstem Maße. Im Spannungsfeld aus demografischer Entwicklung, Fragen der Rationalisierung und Qualifizierung unter dem Stichwort Industrie 4.0 und dem Ruf nach mehr Flexibilität auf der einen und nach Work-Life-Balance auf der anderen Seite sind die HR-Managerinnen und HR-Manager auch als Strategen und Gestalter immer gefragter.

Bundesminister Alois Stöger, BM für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, das Ministerium ist langjähriges Mitglied im Forum Personal, kam mit einem Geburtstagsgruß, aber auch mit Wünschen an die Unternehmen: Chancen für junge Menschen und Perspektiven für Ältere, länger im Arbeitsprozess zu bleiben. Qualifikation sei das wichtigste Instrument, Menschen eine Existenzgrundlage zu geben und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen innerhalb der EU zu sichern.

Drei kurze Gespräche mit Experten und Praktikern, die die Vielfalt der Anforderungen, aber auch der Gestaltungsmöglichkeiten im Bereich Human Ressources illustrierten, folgten auf die Eröffnungsrede. Im Gespräch mit Dr.in Martina Schmied berichtete der Geschäftsführer der Rupert Fertinger GmbH, Kommerzialrat Veit Schmid-Schmidsfelden, von der Weinviertler Mechatronik Akademie, die von mehreren Unternehmen, unterstützt vom AMS und weiteren Partnern, gegründet wurde, um Hauptschüler und Hilfsarbeiter zu Fachkräften auszubilden. Das Projekt ist ein voller Erfolg und auch als Bekenntnis zum Standort zu verstehen. Die Bedeutung von HR wird nach Meinung von Schmid-Schmidsfelden in den nächsten Jahren zunehmen; für ihn hat strategisches HR-Management oberste Priorität, denn es geht um nichts Geringeres, als um das Gestalten der Zukunft. Deshalb muss HR auch im obersten Management angesiedelt sein.

Mag.a Ulrike Rabmer-Koller, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich, Vorsitzende des Verbandsvorstandes im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger und Geschäftsführerin der Rabmer-Gruppe, berichtete im Gespräch mit Dr. Georg Westphal, LL.M., Leiter Strategisches Personalmanagement der Verbund AG und Mitglied des Präsidiums des Forum Personal, über ihre Schwierigkeiten, für ihr Unternehmen, das in der Baubranche tätig ist, geeignete Lehrlinge zu finden. Für sie sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Kapital ihres Unternehmens, viele Führungskräfte sind im Betrieb groß geworden. Allerdings sind Bürokratie und Regelungsdichte – allein zum Arbeitnehmerschutz gibt es rund 1.200 Regelungen – besonders für KMU kaum mehr zu bewältigen. Die Industrie 4.0, die Rabmer-Koller auf „Wirtschaft 4.0“ erweitert, erfordert mehr Flexibilität, um den Standort Österreich zu sichern und sich gegen Billiglohnländer zu behaupten.

Mag.a Johanna Hummelbrunner sprach mit Univ.Prof. Dr.Dr. hc Michael Lang, Vizerektor der Wirtschaftsuniversität Wien, über die speziellen Herausforderungen der Personalabteilung an der WU Wien. Lang hat viele Facetten von HR unter einen Hut zu bringen, denn neben den vielen „Biotopen“ in Form der Institute und Abteilungen gibt es an der WU für eine Übergangszeit auch noch Beamte und Angestellte mit ihren unterschiedlichen Systemen parallel zu berücksichtigen. Das erfordert diverse Rollenwechsel, aber er folgt dem Prinzip „Überzeugen statt anordnen“, das sich in einer dynamischen Institution wie der WU sehr bewährt hat.

Einig waren sich alle Gesprächspartner darin, dass HR sich generell professionalisiert hat und dass die Zukunft den HR-Managerinnen und HR-Managern viele Möglichkeiten der Gestaltung bietet.

Der abschließende kabarettisch-inspirierende Part von Otmar Kastner lieferte die dazu nötigen Impulse in Form von Stoff zum Lachen, Nachdenken und Mittanzen. Seine Botschaft: „Gib dem Jammern keine Chance, entdecke, wer Du bist, und sei glücklich.“

Anne Eck & The Bosch Brothers sorgten vor, während und nach dem offiziellen Teil der Jubiläumsveranstaltung für gute Laune und auch die Auswahl ihrer musikalischen Statements war Programm. Von „Happy Birthday“ über „We are Family“ bis „Simply the Best“ reichten die rockigen Botschaften.

Das Geschenk der Schweizer Kollegen von HR Swiss – Schweizerische Gesellschaft für Human Resources Management darf nicht unerwähnt bleiben: eine Kuhglocke, die den ersten Ton ihres Lebens im Haus der Industrie anschlug und die nun einen Ehrenplatz im Büro des Forum Personal im ÖPWZ einnimmt.

Mit Networking und Gesprächen mit HR-Kolleginnen und Kollegen bei Buffet und Musik klang der sehr gut besuchte Abend aus.

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